Auf Linie

NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste

»Auf Linie« ist als begleitende Publikation zur gleichnamigen Ausstellung im Wien Museum MUSA erschienen und beschäftigt sich mit der Reichskammer der bildenden Künste und ihrer Rolle bei der Lenkung des Kunstgeschehens im Dritten Reich. Die kritische Aufarbeitung von knapp 3.000 Mitgliederakten ermöglicht nicht nur tiefe Einblicke in die Machtstrukturen des NS-Regimes, sondern stellt in der Fülle des Materials auch eine große Herausforderung für die Buchgestaltung dar. Die Gestaltung reagiert auf diese Herausforderung mit Strenge, Reduktion und einem konsequenten Raster. Die ganze Publikation bleibt dabei »Auf Linie«. Eine Linie, die sich durch jedes Kapitel und jede Überschrift zieht. Die klare Struktur, macht die große Anzahl an dokumentierten Objekten erst richtig greifbar. Die großzügige Auswahl der Fotos und Darstellungen von Dokumenten auf klarem Bilderdruck bestechen durch ihre Qualität und treten den Betrachter:innen wunderbar entgegen. Der Einband aus Neobond-Papier, das seit Jahrzehnten für offizielle Dokumente verwendet wird, zeigt schnell Gebrauchsspuren und macht klar: das ist ein Buch, das gelesen werden soll und das zur Auseinandersetzung einlädt.